Gedenktafel für 12 verstorbene Schulkinder eingeweiht

Das Unglück

Lehrer Wilhelm Gimbel, 46 Jahre alt und bereits im 1. Weltkrieg gedient, wollte den Schülern die Gefährlichkeit dieses Bombeninhaltes demonstrieren. Der Lehrer nahm etwas Pulver von der Erde, tat es in eine Streichholzschachtel und zündete es an. Es gab eine Stichflamme, so dass er die brennende Schachtel vor Schmerz auf die Erde fallen ließ. Das nun im Gras zerstreute Magnesiumpulver ergoss sich in eine riesige Stichflamme und erfasste die Kinder und den Lehrer. Durch die Hilfe-Schreie der verletzten Kinder eilten Mütter, weitere Einwohner und Soldaten, die in Ochshausen stationiert waren, zu Hilfe. Im Krankenhaus wurden alle umgehend behandelt.

Bereits in der ersten Nacht starben vier Jungen, trotz aller erdenklichen Bemühungen der Ärzte und Schwestern. Im Ganzen stieg die Zahl der Todesfälle in den nächsten Tagen auf 12. Lehrer Gimbel erlag seinen schweren Brandverletzungen am 3. September. Insgesamt waren 25 Schüler bei diesem schrecklichen Unfall dabei und alle hatten zum Teil schwerste Verbrennungen. Am 11. September erlag der 12. Schüler seinen schweren Verbrennungen.

Ein Ort der Erinnerung

Zur Einweihung versammelten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Bürgermeister Uwe Jäger sowie Mitglieder der Geschichtswerkstatt Lohfelden. In seiner Ansprache betonte der Bürgermeister: „Diese Gedenktafel soll nicht nur an das Leid erinnern, sondern auch als Mahnung für den Frieden und gegen das Vergessen dienen.“

Walter Pfaffe von der Geschichtswerkstatt verlas den Text der Tafel, den er selbst verfasst hat, und erinnerte daran, dass dieses Unglück bis heute tief im Gedächtnis der Gemeinde verankert ist. Seine vollständige Ausarbeitung „Unglück einer Schulklasse“ ist auf der Homepage der Gemeinde www.lohfelden.de abrufbar.

Die neue Gedenktafel ist ein Ort des Innehaltens – gegen das Vergessen und für eine friedliche Zukunft.