Neujahrsempfang im Bürgerhaus

Der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Norbert Thiele, begrüßte alle Gäste des Neujahrsempfangs und wünschte ihnen alles erdenklich Gute für 2025. Er dankte allen ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern in Lohfelden für ihr kontinuierliches Engagement für ihre Mitmenschen in den Vereinen und Verbänden.

Der Gemeindevertretervorsitzende gab zunächst der Hoffnung auf bessere Zeiten Ausdruck: „Wir wünschen uns nichts sehnlicher als den dauerhaften Krisenmodus in unserer Welt, schnellsten verlassen zu können!“ Aber, so erklärte er, all die Krisen und all die Kriege würden uns leider auch im neuen Jahr begleiten. Diese Belastung dürfte aber nicht zu Resignation führen, denn diese bereite den Boden für Populisten. “Heute müssen wir uns fragen, ob unsere Demokratie stark und widerstandsfähig genug gegen Populismus und Rechtsextremismus ist“, sagte er und wünschte sich, dass die Menschen am 23.02. zur Wahl gehen und die Demokratie weiter hochhalten. Er zitierte den „Kategorischen Imperativ“ von Immanuel Kant `Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werden!´ und riet den politischen Aktiven, nach dessen Maxime zu handeln, unter dem Motto `Was Du nicht willst das man Dir tut, das füg auch keinem andren zu!´ „Wenn diese Botschaft heute von uns allen, auch nur teilweise, angewendet wird, ist unsere Demokratie überlebensfähig, denn die Demokratie ist nicht die einfachste Staatsform, aber sie ist, aus meiner Sicht, die einzig Richtige“, sagte Norbert Thiele.

Stolz zeigte sich der Vorsitzende der Gemeindevertretung darüber, dass Bürgersinn in Lohfelden weit verbreitet ist. Denn er trüge entscheidend dazu bei, dass es sich in unserer Gemeinde gut leben ließe. Bürgersinn stifte Zusammenhalt und sei damit auch ein Standortvorteil. Vieles von dem, was Lohfelden attraktiv mache, erklärte er weiter, sei von und in mit Zusammenarbeit den Bürgerinnen und Bürgern, entwickelt und geschaffen worden.  Er dankte allen Aktiven in Vereinen, Initiativen oder karitativen und kirchlichen Organisationen, die Verantwortung für ihr Umfeld übernähmen und Lohfelden weiterentwickelten.

Bürgermeister Uwe Jäger schloss sich den Worten seines Vorredners an und wünschte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Neujahrsempfangs ebenfalls ein „Frohes Neues Jahr“. Auch er dankte den ehrenamtlich Tätigen, die sich unermüdlich für das Wohl der Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde Lohfelden einsetzen.

In seinem kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr erklärte er, dass 2024 ein Jahr voller Herausforderungen durch Naturkatastrophen, Konflikte und soziale Ungleichheiten gewesen sei. „Gleichzeitig haben wir in Lohfelden Glück gehabt und sind von größeren Katastrophen verschont geblieben“, sagte er. Das zeige, dass die Investitionen in den Hochwasserschutz und andere Schutzmaßnahmen wirkten und dass daran weitergearbeitet werde müsse.

Weiter lobte der Bürgermeister die Familienfreundlichkeit der Gemeinde. Junge Familien sollten hier ihre Zukunft sehen, und gleichzeitig müsse man auf die Bedürfnisse älterer Menschen eingehen. „Unser Engagement für Kinderbetreuung, Bildung, generationenübergreifende Angebote und bürgernahe Dienstleistungen trägt dazu bei, dass Lohfelden attraktiv ist und auch bleibt“, sagte er.

Er erklärte weiter, dass die Demokratie und die europäische Einigung die Grundpfeiler unseres Zusammenlebens seien und betonte, dass Lohfelden von den langjährigen Partnerschaften mit Berg im Drautal, Alcalá la Real und Trutnov profitiere. „Diese Freundschaften sind ein Zeichen der internationalen Zusammenarbeit, die wir auch in schwierigen Zeiten hochhalten“, so Jäger.

Abschließend dankte er nochmals ausdrücklich allen, die sich ehrenamtlich engagieren und Verantwortung für die Gemeinde Lohfelden übernehmen. Als Beispiel nannte er das junge Team der Freiwilligen Feuerwehr: „28 junge Frauen und Männer haben sich am Silvesterabend im Feuerwehrhaus getroffen, um den Abend gemeinsam zu verbringen und damit für den Ernstfall kurzfristig einsatzbereit zu sein.“

Abschließend sagte Uwe Jäger: „Trotz unserer aktuellen Schwierigkeiten in Bezug auf die Finanzen, was aber ungefähr 90% der Kommunen in der Bundesrepublik betrifft, blicke ich optimistisch nach vorne. Lohfelden hat schon in der Vergangenheit bewiesen, dass wir auch aus schwierigen Situationen gestärkt hervorgehen können, und ich bin überzeugt, dass wir es schaffen, in naher Zukunft wieder schwarze Zahlen zu schreiben.“

Die Grüße und guten Wünsche des Landkreises Kassel überbrachte der Kreisbeigeordnete Thomas Ackermann. Er betonte die guten Kontakte zwischen dem Landkreis Kassel und der Gemeinde Lohfelden. In seinem Grußwort sprach er die angespannte finanzielle Lage des Landkreises Kassel an und sprach sich für ein neues Finanzierungssystem aus, um die Sozialgemeinschaft zu erhalten. Am Beispiel des Hochwassers in Gottsbühren veranschaulichte er die Bedeutung dieser Gemeinschaft, als Rettungsdienste, Feuerwehren, aber auch Firmen und Privatpersonen, in der Stunde der Not zusammengestanden hätten. Abschließend freute sich der Kreisbeigeordnete darüber, dass die Sanierung der K8 abgeschlossen sei.

Bundesliga-Trainer André Schubert hielt den Neujahrsvortrag mit dem Motto „Profifußball und Politik – Parallelen und kleine Unterschiede“. Seine Fußball-Laufbahn habe in Lohfelden begonnen, erinnerte er sich. Noch heute sei er der Gemeinde verbunden, heute spiele er hier im Tennisverein. Zunächst stellte der Trainer Spielertypen anhand einiger Beispiele vor, die es als Trainer sinnvoll einzusetzen gälte. „Wichtig ist, dass es in einer guten Mannschaft nicht nur Häuptlinge, sondern auch Indianer geben muss“, sagte er zwinkernd. Die Politik könne sich Sportgeist abschauen, denn die Fußballmannschaften würden zwar 90 Minuten gegeneinander kämpfen, könnten sich aber nach dem Spiel in die Augen schauen und sich die Hand geben“, sagte Schubert. Wenn Bundesligatrainer gefragt würden, wie sie die gegnerische Mannschaft einschätzten, würden sich diese immer positiv und mit Respekt über den Gegner äußern, z. B. dass die gegnerische Mannschaft stark sei und dass man sich auf ein schweres Spiel einstelle usw. Aber niemals würden sie den Gegner schlechtmachen. „Menschen mit Idealen und Zielen, die einen fairen Umgang miteinander pflegen, das würde ich mir auch in der Politik wünschen“, erklärte André Schubert abschließend.

Staatsminister Timon Gremmels grüße für das Land Hessen und überreichte die beiden Landesehrenbriefe.

Ehrenbriefe des Landes Hessen

Mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen für über 12-jährige ehrenamtliche Tätigkeit wurde ausgezeichnet:

Katrin Schmidt

Katrin Schmidt engagiert sich seit dem 01.04.2012 ehrenamtlich als Gemeindevertreterin in der Gemeinde Lohfelden, nachdem sie seit 2006 als SPD Mitglied regelmäßig die Fraktionssitzungen besuchte. In verschiedenen Ausschüssen hat sie sich eingebracht und hat zur Entwicklung und Gestaltung der Gemeinde beigetragen. Von 2012 bis 2016 war sie Mitglied im Ausschuss für Soziales und Kultur und von 2016 bis 2021 im Haupt- und Finanzausschuss tätig. In letzterer Funktion war sie an der Planung und Überwachung des Gemeindehaushalts beteiligt. Seit dem 13.01.2021 ist Katrin Schmidt stellvertretende Vorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses und unterstützt den Vorsitzenden bei der Leitung des Ausschusses.

Ihr ehrenamtliches Engagement und ihre langjährige Erfahrung machen sie zu einer wertvollen Stütze für die Gemeinde Lohfelden. Ihr Bestreben ist es, dass Lohfelden eine lebens- und liebenswerte Gemeinde bleibt. Als Gemeindevertreterin setzt sie sich für die Anliegen ein, die von ihren Mitbürgerinnen und Mitbürgern an sie herangetragen werden. Katrin Schmidt ist ein Beispiel für bürgerschaftliches Engagement und zeigt, wie wichtig ehrenamtliche Arbeit für das Gemeinwohl ist.

Megdi Tafoski

Megdi Tafoski ist seit 2004 im Bereich „Fußball“ in der Freien Sport- und Kulturgemeinde Lohfelden e.V. (FSK) aktiv. 2004 war er Trainer der Bambinis, 2005 Trainer der F-Jugend, die in diesem Jahr den HNA-EON-Cup gewann. 2005 wurde er stellvertretender Jugendleiter und 2006 Jugendleiter des Vereins. Er setze in dieser Zeit die Neuausrichtung des Jugendbereiches und die Implementierung des Mädchen- und Frauenfußballs um. 2007 stieg er als Co-Trainer im Herrenbereich ein. 2009 folgte der stellvertretender Vorsitzen des FSC Lohfelden, außerdem war er wieder als Jugendleiter tätig. Während seiner aktiven Zeit gelang 2007/08 der Aufstieg in die Hessenliga und 2010/11 der Wiederaufstieg in die Hessenliga. 2019/20 spielte die Mannschaft in der Kreisliga A und stieg 2023/24 in die Kreisoberliga auf.

Die ehrenamtliche Vereinsarbeit bereitete Megdi Tafoski immer Freude. Gemeinsam mit anderen Menschen Kulturen und Sichtweisen zu teilen und mitzuwirken, Dinge weiterzuentwickeln und strategisch voranzubringen, ist ihm ein großes Anliegen. Einer seiner größten Erfolge ist die Rettung des Amateurfußballs in Lohfelden. Bedingt durch das Ausscheiden der Mannschaft aus der Hessenliga stand der Fußball in Lohfelden vor dem Aus. Durch seine besondere Fähigkeit, Mitstreitende zu suchen und zu finden und seinem unermüdlichen Einsatz ist es ihm und seinem Team gelungen, den Amateurfußball in Lohfelden zu erhalten. Besonders hervorzuheben ist seine Idee der Bildung eines Jugendfördervereins in der Region, so ist er Mitbegründer des JFV Söhre.

Unter der Leitung von Bernd Schmelz sorgte das Orchester Lohfelden für die passende Musik unter dem Motto „Beswingt in s neue Jahr“.

Zum Abschluss gratulierte Gemeindevertretervorsitzender Norbert Thiele allen Geehrten, dankte dem Orchester Lohfelden für die stimmungsvolle musikalische Unterhaltung und wünschte allen Gästen nochmals alles Gute für 2025.