Vernissage zur Ausstellung von Zaki al Maboren

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Vernissage zur Ausstellung von Zaki al Maboren

Regenbogenfelder: „Man sieht nur mit dem Herzen gut“ - Die Farben des Regenbogens stehen weltweit für Toleranz, Akzeptanz, Vielfalt und Frieden. Zaki Al- Maboren, sudanesischer Künstler aus Kassel, zeigt seine Ausstellung mit dem Titel „Regenbogenfelder“ in der Stadtbibliothek Salzgitter Lebenstedt und braucht diese Metapher eigentlich nicht, um für die Begegnung, den Austausch und das Verständnis zwischen den Kulturen zu werben. Bei allen seinen Bildern fällt es leicht, sich in eine fremde Kultur einzufühlen, die Schönheit und Lebensfreude Afrikas zu spüren und sie mit seiner eigenen Welt in Verbindung zu bringen. Zaki Al-Maboren ist nicht nur Maler sondern ein durch und durch kommunikativer Mensch. Er ist endlos vernetzt, arbeitet gerne in Gruppen und Workshops, unterrichtet, lernt und tauscht sich aus. Aber er ist auch gerne allein in seinem Atelier, dem Kunsttempel in Kassel. Dort malt er, so wie der kleine Prinz von Saint-Exupéry die Welt sieht: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“. Zaki Al-Maboren, das spürt man bei dem Betrachter seiner Bilder auf den ersten Blick, malt mit dem Herzen. In der flächigen und perspektivlosen Malerei des Orients malt er intensive warme Gefühle, nicht abstrakt sondern ganz konkret. Ornamentale Landschaften, in denen man sich endlos verlieren möchte, bunte Häuser, in die man sofort einziehen möchte und vielschichtige Menschen, mit denen man sofort ins Gespräch kommen möchte. Zaki Al-Maboren malt nicht nur ungebrochen schöne Welten, wie leuchtende Stadtlandschaften und ornamentale Gewänder, sondern er beschäftigt sich auch mit den Themen Tod, Vergänglichkeit und Leid. Aber immer mit einer Fröhlichkeit, die uns Europäern fremd ist. Seine Bilder sind wie afrikanische Musik, die das Leben intensiv feiert, obwohl die Menschen von Elend und Not umgeben sind. Da gibt es zum Beispiel das Bild „Venezianische Landschaft“, eine Häuserfassade, die von Farben überflutet wird. Man könnte meinen, dass Venedig im Wasser untergeht. Wild bewegte Farbfelder brodeln über das Bild und die blassen Fenster der Häuser sind kaum noch zu erkennen. Doch herrscht auf diesem Bild keine Angst vor der Zerstörung, sondern es geht vielmehr um das Lebendige, das ins Leben zurückkehrt. In dem Bild „Der Aufbruch“ fahren Menschen in Booten über das Meer, Fische fliegen durch die Luft, Jesus wandelt auf dem Wasser und die Farben und Formen spielen in einem fröhlichen Durcheinander. Das großformatige Bild erinnert an Picassos Monumentalwerk Guernica. Wo Picasso das Leid durch den Krieg anklagt, erschafft Zaki Al-Maboren ein Bild, dass die Flüchtlingskrise auf eine ganz und gar menschliche Ebene hebt. Hier geht es nicht um das Elend der Flüchtenden und der Angst vor Überfremdung, sondern der Betrachter begegnet aufrechten Menschen, die uns wie ein Fanfarenzug entgegenkommen, voller Würde und Erhabenheit. Mit der gleichen Haltung tritt das fast abstrakten Bild „Regenbogenfeld 1“ auf. Hier überlagern sich die Farben in vielen waagerechten Schichten und werden von anderen Farbformen durchbrochen und durchdrungen. Ganz oben bleibt einer kleiner weißer Horizont. Der Bildausschnitt erzählt von unendlicher Weite und Tiefe. Hier bleibt keine Möglichkeit mehr, die Welt in Schwarz und Weiß, Gut und Böse, demokratisch und republikanisch oder dafür und dagegen einzuteilen. Die Welt ist bunt. Punkt.
Martin Ganzkow
Kulturwissenschaftler / Derneburg

Ausstellung
Die Ausstellung ist vom 23. Oktober 2024 bis 29. November 2024 im Rathaus Lohfelden zu den Öffnungszeiten Montag 8:30 bis 18:00 Uhr, Dienstag 8:30 bis 16:00 Uhr und Freitag 8:30 bis 13:00 Uhr zu sehen.

Kurzvita Zaki al Maboren
* 1959 in Artul (Sudan)
* 1983 Absolvent des Fachbereiches Graphik Design (BA) College of Fine and Applied Art, Khartoum.
* 1987 Sprachkurs beim Goethe-Institut-Iserlohn
* 1993 Magister Artium MA in Kunstwissenschaften und Politikwissenschaften - Universität Kassel. Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Zahlreiche Ausstellungen und aktive Mitgliedschaft in Kunstvereinen sowie Teilnahme an internationalen Symposien.
Zur Arbeiten von Al-Maboren gibt es einige Veröffentlichungen in Deutschland, USA, England, Niederlande, Italien, Finnland und im arabischen Raum.
2016/2017 einer der Kuratoren der Weltausstellung „Silk Road Art Festival“ in Xi’an, China.
Seit 1993 Freischaffender Künstler mit Atelier im Kunsttempel (gegen über Kongress Palais  Stadthalle).
Lebt und arbeitet in Kassel.

Eine Veranstaltung der Gemeinde Lohfelden!

Datum:23. Oktober 2024

Uhrzeit:19:30 - 21:00 Uhr